Einzelhaltung – warum es für uns ein No-Go ist
Trotz unseres deutlichen Hinweises auf sämtlichen Seiten dieser Homepage, erhalten wir dennoch immer wieder Nachrichten, wo ein Kitten zur Einzelhaltung gewünscht ist.
Die Argumente:
„Ich oder ein Familienmitglied ist eh immer daheim, die Katze wird nicht allein sein.“
„Wir hatten schon immer nur eine Katze in der Familie, sie hat sich sehr wohl gefühlt.“
„Meine letzte Katze war auch allein und ist fast 20 Jahre alt geworden.“
„Wir haben bereits ein Hund zur Gesellschaft für die Katze, sie wird sich dann mit ihm anfreunden.“
„Ich hatte bisher noch nie eine Katze und möchte erst einmal lernen, mit einer Katze umzugehen.“
Soviel Verständnis wir auch für Sie zeigen mögen – bitte denken Sie hier nicht an Ihre Voraussetzungen und Ihre Sichtweise, sondern an die der Katzen. Nehmen wir das „Spielchen“ mal von Anfang an: Die Kitten wachsen hier bei uns mit der Mutter mindestens 14 Wochen auf – genießen das Leben, Spielen und Toben mit zahlreichen Geschwistern… und dann kommt plötzlich jemand mit einer großen Box, nimmt sie mit und sie befinden sich anschließend in einem fremden, neuen Haus. Neue Umgebung, fremde Gerüche, Mama und Geschwister sind nicht da und fremde Menschen schauen ihnen gespannt und aufgeregt zu. Die Kitten sind puren Stress ausgesetzt, denn: sie trauern lange Zeit um Geschwister und Mutter UND müssen sich noch an die neue Umgebung, die neuen Geräusche, Familienmitglieder & Co. gewöhnen.
Stress ist der größte Risikofaktor für das Immunsystem. Die Katzen sind in dieser Phase sehr anfällig für Krankheiten – allen voran die gefürchtete und tödlich verlaufende FIP (Feline Infektiöse Peritonitis). Nun geht es darum, diesen Stress in den ersten Wochen und Monaten so weit wie möglich zu minimieren.
Weshalb wir diesen Artikel erfasst haben: Es geht uns nicht darum, dass Sie ZWEI Kitten von uns vermittelt bekommen. Auch wenn hier erfahrungsgemäß die Eingewöhnung mit zwei Geschwistertieren am reibungslosesten und schneller Verläuft, so ist es uns gleich, ob bereits eine Katze bei Ihnen daheim ist oder Sie sich für eine weitere Katze von einem anderen Züchter entscheiden. Uns geht es darum, dass wir unsere Katzen vor einem einsamen Leben in Einzelhaltung bewahren möchten, sie einen Spielkameraden haben oder einfach nur jemanden, mit dem sie kommunizieren können. Kein artfremdes Individuum wie der Mensch oder ein Hund, kann hier einen Artgenossen ersetzen.
Und mal ganz unter uns: Wer 2 Katzen zusammen spielen oder schmusen sieht, der denkt niemals daran, seiner Katze ein einsames Leben anzutun.
Es gibt allerdings Ausnahmen: Die gelten bei der Vermittlung von bereits erwachsenen Katzen, die im Laufe ihres Katzenlebens sich als unverträglich mit anderen Katzen erwiesen haben und die alleinige Ruhe mit ihrer Bezugsperson vollständig genießen.
Diese Ausnahme ist allerdings nicht die Regel. Katzen brauchen Gesellschaft. Für ihr Wohlbefinden und der daraus rückschließenden Gesundheit. Aus diesem Grund verlässt uns kein Kitten zur Einzelhaltung als Spielobjekt für die Kinder, oder weil sich der Mensch einsam fühlt.