Ein Thema, was scheinbar noch immer Menschen spaltet.
Der eine sieht keinen Grund darin, in den Körper oder die Natur einzugreifen, der andere meint, dass Wohnungskatzen nicht kastriert werden müssen.
Um vorab Klarheit in der größten Verwirrung der Menschheit zu schaffen:
Sowohl Kater als auch weibliche Katzen werden kastriert, nicht sterilisiert.
Sterilisation bedeutet nur das Abklemmen der Samenstränge bzw. der Eileiter und Kastration ist das Entfernen der Keimdrüsen oder Eierstöcke.
Eine Kastration sollte IMMER einer Sterilisation vorgezogen werden, da sterilisierte Katzen noch immer rollig werden und das Bedürfnis haben, sich fortzupflanzen (genauso wie die Kater) aber nicht aufnahmefähig sind.
Warum ist eine Kastration sinnvoll?
Aus Erfahrung können wir sagen, dass potente Tiere ein ganz anderes Gemüt haben als kastrierte Katzen. Logisch betrachtet, haben potente Katzen das natürliche Bedürfnis, sich fortzupflanzen.
Sie können manchmal dadurch aggressiv gegenüber Menschen oder Artgenossen reagieren.
Geschwistertiere, die als Kitten noch ein Herz und eine Seele waren, verstehen sich auf einmal nicht mehr richtig.
Sowohl Kater als auch Katzen können ebenfalls in der Wohnung oder im Haus markieren. In so einem Fall kann man sich langfristig von Möbel, Holzböden oder Teppich verabschieden und Wände neu verputzen. Rollige Katzen oder singende Kater sorgen oftmals für schlaflose Nächte und gereizte Nachbarn.
Aber nicht nur menschliche Nachteile entstehen dadurch.
Für unkastrierte Katzen birgt das instinktive, eigentlich für sie natürliche Verhalten große Gefahren.
Weibliche Katzen können sich auf die Suche nach Katern machen und aus dem Haushalt verschwinden und tagelang verschwinden; dabei übersehen sie hormongesteuert viele Gefahren wie den Verkehr, klettern durch gekippte Fenster und klemmen sich ein (hier sollte auch bei kastrierten Tieren aufgepasst werden!) und nehmen auch während der Rolligkeit wenig Nahrung zu sich. Es bedeutet für den Katzenkörper Stress.
Potente Kater sind rund um die Uhr damit beschäftigt, sich fortpflanzen zu wollen.
Menschen, die sich einen lieben Hauskater wünschen, mit dem sie auf der Couch kuscheln, werden dann oftmals enttäuscht.
Möbel und Einrichtungsgegenstände werden angepinkelt und lassen sich nicht so leicht reinigen.
Es macht sich ein strenger Ammoniak-Geruch breit, der sich nur durch spezielle Enzymreiniger entfernen lässt oder die Gegenstände zum wegschmeißen verdammt.
Wie man also sieht, ist die Durchführung einer Kastration für Katzen, für den Menschen und seine Tiere angenehmer.
Das Miteinander im Haushalt ist harmonischer und das Zusammenleben ausgeglichener. Aber auch gesundheitlich sinnvoll erscheint eine Kastration: Bei weiblichen Katzen mindert diese OP die Wahrscheinlichkeit von Zysten, Vereiterungen und Entzündungen.
Entgegen hartnäckigen Gerüchten entstehen keinerlei Nachteile in der Entwicklung bei Katzen und Kater; im Gegenteil – durch das Aussetzen der Sexualhormone kann sich der Körper vollständig auf die Entwicklung konzentrieren – die genetisch bedingt ist.
Je nach Entwicklung der Kitten ziehen sie in ihr neues Zuhause bereits kastriert ein.
Das hat den Vorteil, dass sie sich in ihrer gewohnten Umgebung mit Mama und Geschwistern erholen dürfen und Sie sich keine Sorgen um den richtigen Zeitpunkt der Kastration machen müssen.
Sollten die Kitten vom Gewicht her noch nicht so weit sein, erlassen wir vertraglich zum Wohl und Schutz der Kleinen eine Frist zur Kastration. Durch diese Maßnahmen tragen wir als Züchter das Risiko der Kastration und tragen unseren Teil zum Tierschutz bei, in dem wir dadurch verhindern, dass unsere Kitten ausgebeutet werden, an Schwarzzüchter gelangen und dadurch ungewollt im Tierheim landen.